Morgen ist zu spät“: Kuppenheim4Future und Klimabündnis Rastatt rufen zum Klimastreik am 3. März auf

Gemeinsame Kundgebung um 15 Uhr auf dem Friedensplatz Kuppenheim

Kuppenheim/Rastatt. Am kommenden Freitag, dem 3. März, werden wieder weltweit Menschen zum globalen Klimastreik auf die Straßen gehen – auch in Kuppenheim. Unter dem Motto #TomorrowIsTooLate (Morgen ist zu spät) soll die Politik an ihre Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag und das Klimaschutzgesetz erinnert werden. Kuppenheim4Future und das Klimabündnis Rastatt veranstalten um 15 Uhr eine gemeinsame Kundgebung auf dem Friedensplatz in Kuppenheim und laden alle Bürgerinnen und Bürger der Region ein, sich gemeinsam mit ihnen für den Klimaschutz in der Region stark zu machen.

Die Klimaschutz-Initiativen weisen darauf hin, dass dem Landkreis Rastatt weiterhin ein Klimaschutzkonzept fehlt, mit dem er das Pariser 1,5-Grad-Abkommen noch einhalten kann. Gleiches gelte für die Kommunen Rastatt und Kuppenheim. „Die vorhandenen Klimaschutzkonzepte haben bislang noch keine Reduktionspfade, mit denen sie überprüfbar das 1,5-Grad-Ziel von Paris erreichen können“, kritisieren die Sprecher von Kuppenheim4Future und Klimabündnis Rastatt, Niklas Schurig und Sieghard Oberacker. „Wenn wir in Rastatt oder Kuppenheim weiter jedes Jahr so viel CO2 ausstoßen, wie wir es in den vergangenen Jahren getan haben, ist unser gesamtes Restbudget an Treibhausgasen bereits im Jahr 2028 komplett aufgebraucht“, rechnen sie vor und rufen die Verantwortlichen in der Verwaltung und den Gemeinderäten deshalb erneut auf: „Räumen Sie dem Klimaschutz höchste Priorität ein und leiten Sie rasch und konsequent konkrete Sofortmaßnahmen ein!“

Schurig und Oberacker hoffen auf viel Resonanz aus der Bevölkerung, um der Forderung Nachdruck zu verleihen. „Wir sind dabei, die Lebensgrundlage unserer Kinder und Enkel zu zerstören. Nur wenn viele Menschen auf die Straße gehen, können wir die Politik zum Umsteuern bewegen.“ Weitere Informationen: www.kuppeneim4future.de, www.klimabuendnis-rastatt.de

Unklare Treibhausgas-Emissionen des geplanten ICC-Logistik-Zentrum der Mercedes Benz AG

Wir haben bei der Projektleitung von Panattoni nach den konkreten Treibhausgas-Emissionen des ICC beim Bau und danach durch die zusätzlichen PKWs\LKWs nachgefragt. Dazu konnte man uns keine Informationen geben, da die Bauplanung noch nicht so weit ist. Nach unseren Berechnungen entstehen dabei bei Standardbauweise bis zu 44.000 Tonnen zusätzlicher Treibhausgase. Unklar ist dabei auch, wie viel davon vor Ort durch Bautätigkeit und wie viel durch Baustoffe an anderer Stelle entstehen würde – dies ist aber wichtig, denn die zusätzlichen Emissionen müßten ebenfalls für die kommunalen Treibhausgasbilanzen berücksichtigt werden. Ebenfalls unklar sind die zusätzlichen Emissionen durch bis zu 538 Vierzigtonner und bis zu 280 zusätzliche PKW, die dann täglich zusätzlich über unsere Strassen fahren würden.

Da Kuppenheim und Bischweier bis heute kein Klimaschutzkonzept haben, mit dem sie die gesetzlichen Mindestvorgaben des Klimaschutzgesetzes des Landes (z.B. THG-Reduktion bis 2030 um 65%) nachvollziehbar einhalten können, würden zusätzliche Emissionen dieses Problem weiter verschärfen.

Kuppenheim4Future fordert die Verwaltungen und die Gemeinderäte von Kuppenheim und Bischweier auf, vor diesen neuen THG-Schulden zunächst ein Klimaschutz-Konzept zu erarbeiten, welches das 1,5-Grad-Ziel von Paris einhalten kann.

Bis wir uns im Murgtal nachprüfbar auf dem 1,5-Grad-Pfad befinden, sollten die Bürgerinnen und Bürger den Klimaschutz als langfristigen Schutz ihrer Lebensgrundlage (und der künftiger Generationen) über die kurzfristigen Profit-Interessen eines Konzerns stellen, dessen THG-Fußabdruck größer ist, als der von z.B. Finnland, Norwegen oder Portugal.

Unsere Pressemitteilung dazu vom 8.12.22 hier.

Dringlicher Appell an den Kuppenheimer Gemeinderat: Kuppenheim muss enkeltauglich bleiben

Wir haben heute mit LocalZero unsere Klimavision für Kuppenheim 2030 veröffentlicht. Diese Analyse unserer Partnerorganisation GermanZero gibt einen aktuellen Überblick über unsere Emissionen und das CO2-Restbudget für Kuppenheim. Es listet zudem viele Beispiele für den Umbau und die Chancen für Kuppenheim auf (Kompakt-Reader, Gesamtbericht).

Auch haben wir wieder den Gemeinderat und den Bürgermeister angeschrieben und appellieren erneut und dringlich, Sofortmaßnahmen zur CO2-Reduktion noch bis zur Sommerpause auf den Weg zu bringen, damit Kuppenheim enkeltauglich bleiben kann. Denn nach den Berechnungen von GermanZero haben wir unser CO2-Budget bereits in 2 Jahren überzogen, wenn wir so weiter machen wie jetzt und nicht schnellstmöglich und massiv CO2 reduzieren.

Weltklimarat: „Das Zeitfenster für die Klimarettung schließt sich schnell“

Der neue Bericht des Weltklimarates bestätigt den dringlichen Handlungsbedarf auf allen Ebenen. Für Kuppenheim hat sich der Gemeinderat das Jahr 2040 als spätestes Ziel der Klimaneutralität gesetzt, unter Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels von Paris. Um dieses Ziel noch einzuhalten, steht Kuppenheim nur noch ein begrenztes Restbudget an Treibhausgasen zur Verfügung. Verteilt man dieses Restbudget auf die Zeitspanne bis 2040, muss Kuppenheim bereits bis 2025 eine Treibhausgasreduktion um bis zu 50% erzielen. Diese Herausforderungen haben wir mit der Verwaltung und den Fraktionsvorsitzenden des Gemeinderates besprochen. Um diese immense Aufgabe zu meistern, brauchen wir dafür neben rasch wirksamen Sofortmaßnahmen nach unserer Auffassung auch eine Klimaschutzmanager-Stelle, die ein Klimaschutzkonzept mit Treibhausgas-Reduktionspfad für Kuppenheim erarbeitet. Deshalb werden wir in der nächsten Zeit wieder für unseren Einwohnerantrag Unterschriften sammeln und Flyer verteilen – vielleicht sehen wir uns? Eine erklärende Grafik zu Kuppenheims Restbudget sowie weitere Informationen finden sich unter www.kuppenheim4future.de

Dritter offener Brief an Gemeinderat und Bürgermeister veröffentlicht

Wir haben heute unseren dritten offenen Brief an die Gemeinde veröffentlicht (Pressemitteilung dazu).

In dem Brief fordern wir den Gemeinderat und den Bürgermeister auf, ihren selbstgesteckten Klimaschutz-Zielen vom Herbst konkrete Maßnahmen folgen zu lassen. Der Gemeinderat hatte sich in der Sitzung vom 27. September 2021 zum 1,5-Grad-Ziel von Paris bekannt aber die Forderungen von Kuppenheim4Future nach Klimaneutralität bis 2030 abgelehnt.

Wir erwarten vom Gemeinderat und vom Bürgermeister eine Erklärung, mit welchen konkreten Maßnahmen sie das Ziel (Klimaneutralität bis 2040) erreichen und dabei das 1,5-Grad-Ziel einhalten wollen.

Flyerverteilung für Klima-Entscheid gestartet

Wie bereits geschrieben verzögert sich die Einreichung der Unterschriften durch den Beschluss des Gemeinderats, unsere durch einen Formfehler eigentlich noch bis Ende November laufende Frist vorzeitig zu beenden.

Nachdem sich aber nach Aussage der Verwaltung für uns daraus keine Sperrfristen ergeben, können wir einfach den alten Antrag im Frühling 2022 erneut einbringen.

Mit vielen fleissigen, kleinen und grösseren Händen haben wir gestern nun die eigentlich für Oktober geplanten ersten K4F-Flyer in Kuppenheim verteilt. In der noch «alten» 2. Auflage mussten wir zwei nicht mehr korrekte Datumsangaben durchstreichen (die Novemberfrist fällt weg).

Eure bisher gesammelten Unterschriften bleiben gültig und wir sammeln weiter! Wer Mitverteilen will, melde sich gerne bei uns.

Unterschriftensammlung kann weiter gehen – Klima-Entscheid in Kuppenheim im Frühling 2022 erneut !

Gute Nachrichten

Nach Auskunft der Verwaltung können wir ab sofort wieder Unterschriften für unseren Klima-Entscheid sammeln. Der letzte Beschluss des Gemeinderats, unseren Klima-Entscheid wegen eines Formfehlers abzulehnen, hat somit nur zu einer kurzen – und nach unserer Auffassung völlig überflüssigen – Verzögerung geführt. Da sich dadurch unsere geplante Briefkastenverteilung ebenso verzögerte und eine Neuauflage unseres Flyers notwendig machte, werden wir nun im Frühjahr 2022 unseren Einwohnerantrag einreichen.

Schlechte Nachrichten

Die aktuelle Weltklima-Konferenz in Glasgow zeigt es wieder dramatisch: Uns läuft die Zeit davon! Die ersten irreversiblen Kipppunkte sind bereits überschritten, dennoch hat unser Gemeinderat erst im September als Ziel Klimaneutralität bis 2040 festgelegt. Schon das Ziel „2040“ ist wissenschaftlich nicht begründbar, es kommt aber noch schlimmer: mit dem „Zielszenario“ des aktuell gültigen RegioEnergie-Klimaschutzkonzeptes würde Kuppenheim erst 2050 Klimaneutralität erreichen (bei angenommener linearer Reduktion).

Wir erwarten immer noch eine Antwort vom Gemeinderat und der Verwaltung auf diese zentrale Zukunftsfrage für Kuppenheim: Wie wollen Sie mit diesem Ziel und diesem Klimaschutzkonzept die von Ihnen zugesagte Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze von Paris erreichen?

Klimaschutz-Sofortprogramm für Kuppenheim

Wir werden deshalb dem Gemeinderat und der Verwaltung Vorschläge für ein Klimaschutz-Sofortprogramm unterbreiten. Ziel ist es, dass Kuppenheim bis zu unserem Klima-Entscheid bereits rasch wirksame Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion auf den Weg bringt. Zum Erreichen der Klimaneutralität verbleiben Deutschland und damit Kuppenheim laut Weltklimarat noch maximal acht Jahre. Wenn es die „große“ Politik nicht zustande bringt, so lasst es uns wenigstens in Kuppenheim versuchen!

Nächstes Treffen

Zu unserem nächsten Klima-Stammtisch am Freitag, 03.12.21 um 17:30 Uhr im „Da Rosario“ laden wir alle Interessierten herzlich ein. Alles Weitere findet Ihr unter www.kuppenheim4future.de.

Geht nicht – gibt’s nicht: Gemeinde Saerbeck (NRW), 9000 Einwohner, Klimaschutzkonzept seit 2009, CO2-Fußabdruck bereits fast halbiert, klimaneutral spätestens 2030.

Wir stellen hier immer wieder Kommunen vor, die bereits in der Umsetzung eines Paris-kompatiblen Klimaschutzkonzeptes mit Klimaneutralität 2030 sind.

Hintergrund ist die immer noch vorgebrachte Skepsis:

  • dass es keine mit Kuppenheim vergleichbaren Kommunen mit einem Paris-kompatiblen Klimaschutzkonzeptes mit Klimaneutralität 2030 geben würde.
  • dass man als kleinere Gemeinde selbst wenig Einfluss auf externe Faktoren/Richtlinien habe.
  • dass man als Kommune an einer Autobahn nicht klimaneutral werden könne.

Eine Kommune, die diese Punkte schon seit mehr als 10 Jahren eindrucksvoll widerlegt ist Saerbeck:

  • Ca. 9000 Einwohnerinnen und Einwohner, Landkreis Steinfurt, Nordrhein-Westfalen.
  • Saerbeck hat mit seinem Klimaschutzkonzept im Jahr 2009 beschlossen, bis 2030 klimaneutral zu werden (zum Vergleich: Kuppenheim hat 2021 beschlossen, bis spätestens 2040 klimaneutral werden zu wollen).
  • Erzeugt mehr Strom aus erneuerbaren Quellen als im Ort verbraucht wird.
  • Der CO2-Ausstoß konnte in 10 Jahren von 9,9 Tonnen pro Kopf auf 5,5 Tonnen pro Kopf reduziert werden.
  • Breiter Rückhalt und Mitarbeit der gesamten Stadt: Seit 2010 fanden an über 2.200 Projekttagen mehr als 80 Schulprojekte, Führungen, Veranstaltungen und Fortbildungen statt.
  • Eine übersichtliche Zusammenfassung (1 Seite).
  • Hier auch in «Gold» beim European Energy Award mit vielen weiteren Kommunen.

Weitere deutsche Kommunen, die Klimaneutralität für sich bereits bis 2035 oder 2030 beschlossen haben sind Marburg, Tübingen, Gießen München, Düsseldorf, Bonn, Schorndorf, Konstanz, Münster, Jena, Neumünster, Neuss, Soest, aber auch kleine Kommunen wie Sachsenheim, Markt Ergolding, Eberbach, Buchholz. Und auch der Landkreis Karlsruhe will bis 2035 Klimaneutralität erreichen (hier Details).

Kuppenheimer Gemeinderat erklärt unseren laufenden Klima-Entscheid aus formalen Gründen für unzulässig – Unterschriftenlisten bleiben jedoch gültig und werden im Frühling 2022 erneut eingebracht.

Unser Einwohnerantrag wurde am 18.10.21 vom Gemeinderat leider überraschend für unzulässig erklärt, wegen eines formalen Fehlers. Das ist schade, denn ein freundlicher Hinweis auf diesen Formfehler im Vorfeld seitens der Stadt hätte eine Honorierung von Bürgerbeteiligung signalisiert.

Es war unser ursprüngliches Vorhaben, die Unterschriftenlisten Ende November einzureichen – und dank der Unterstützung vieler Kuppenheimerinnen und Kuppenheimer hätten wir die 200 Unterschriften gerne der Stadt dann auch offiziell mit Euch überreicht, das verzögert sich nun leider.

Wir sind von der Abstimmung im Gemeinderat vollkommen überrascht worden und irritiert, dass wir als Vertrauenspersonen des Antrags weder darüber vorab informiert noch dazu im Gemeinderat vor der Abstimmung gehört wurden. Nach Einschätzung unserer Rechtsberatung hätte der Gemeinderat ohne Probleme das Thema auch bis zur geplanten Sitzung am 22.11.21 vertagen können … und damit Bürgerbeteiligung beim Klimaschutz stärken können.

Ihre und Eure bislang gesammelten Unterschriften bleiben gültig und können von uns spätestens bis Frühling 2022 wieder eingebracht werden. Deshalb freuen wir uns, wenn Ihr noch mehr Unterschriftenlisten von unserer Webseite herunterladet, ausfüllt und ein klares Zeichen für Bürgerbeteiligung beim Klimaschutz setzt.

Zu guter Letzt ein paar mit Kuppenheim vergleichbare Kommunen, die Klimaneutralität bis 2030 spätestens 2035 bereits verabschiedet haben: Sachsenheim, Markt Ergolding, Eberbach, Buchholz.