7.7.2025

Seit unserer Gründung 2019 haben wir uns in und für Kuppenheim für die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze in Kuppenheim und im Landkreis eingesetzt. Zusammen mit Millionen anderer Klimaschützer auf der ganzen Welt wollten wir das sich schließende Zeitfenster nutzen, um uns und unseren Kindern die Klimakatastrophe zu ersparen, die kommt, wenn wir diese Grenze überschreiten.

Dafür haben wir in Kuppenheim mehr als 5 Jahre versucht, die Verantwortlichen im Gemeinderat von der kommenden Notlage und den erforderlichen Konsequenzen zu überzeugen. Trotz offener Briefe, Artikel im Kommunalecho und Gesprächen mit dem Gemeinderat und dem Bürgermeister wurden fast alle unsere Vorschläge abgelehnt. So hat die Stadt Kuppenheim bis heute kein Klimaschutzkonzept, mit dem sie das 1,5-Grad-Ziel einhalten kann.

Durch das Fehlen eines zentralen Konzeptes konnte und kann Kuppenheim keine zur Klimaanpassung erforderlichen mittel- und langfristigen Strategien entwickeln.

So fehlt als Beispiel ein Masterplan für Photovoltaik: Alle von der Stadt Kuppenheim betriebenen PV-Anlagen leisten nicht einmal halb so viel wie die alleine im ersten Quartal 2025 gebauten PV-Anlagen der ehrenamtlichen Bürgerenergiegenossenschaft Durmersheim. Auch das begrüßenswerte städtische Photovoltaik-Förderprogramm kann bei voller Ausschöpfung maximal 200 Tonnen Treibhausgase jährlich einsparen. Bei 60.000 Tonnen jährlicher Treibhausgasemissionen auf der Gemarkung Kuppenheims entspricht dies jedoch einer Reduktion von nur 0,3%.

Bei der Einhaltung dieser 1,5-Grad-Grenze hat unser kapitalistisches Wertesystem als Hauptverursacher komplett versagt. Aktuell rasen wir fast ungebremst auf ein katastrophales +3-Grad-Szenario zu.

Viele Menschen haben sich auf eine Verdrängung dieser sehr unbequemen Wahrheit verlegt. Auch wir Kuppenheimer werden durch diese Verdrängung und die Zeit die wir bis zur erzwungenen Anpassung vergeuden, relativ rasch unseren Wohlstand verlieren.

Neben einer sich abzeichnenden hohen strukturellen Arbeitslosigkeit ohne nachhaltige Arbeitsplatz-Alternativen verlieren die Kommunen in Mittelbaden jetzt schon ihre Steuereinnahmen weil keine Diversifizierung strategisch geplant wurde.

Langfristig (was Kuppenheimer Kinder noch erleben werden) prognostizieren die Klimaforscher für uns als eine der heißesten Regionen in Deutschland langanhaltende Dürren, die neben Waldbränden und Nahrungsmittelknappheit auch Grundwasserverlust und Versteppung immer wahrscheinlicher machen. Dabei geht es nicht um apokalyptische Szenarien sondern um konkrete Analysen, die bereits jetzt von den Regierungen aber auch den weltgrößten Rückversicherungs-Konzernen als das am wahrscheinlichsten eintretende Szenario dargestellt werden.

Bei der Einwohnerversammlung 2024 stellte der Bürgermeister Kuppenheims klar, dass es für Gesamt-Kuppenheim kein Konzept geben wird um Klimaneutralität zu erzielen. Somit schlittert Kuppenheim konzeptlos in diese Klimakatastrophe. Das ist in unseren Augen ein unverzeihlicher Fehler der die Verantwortung auf die nächste Generation abwälzt, denn der Gemeinderat hat es in der Hand, mit einem validen Klimaschutzkonzept Kuppenheim auf die größte Herausforderung vorzubereiten, vor der wir je standen.