Wir sind Kuppenheimer Familien, die seit 2019 vom Kuppenheimer Gemeinderat ein Klimaschutzkonzept fordern, dass das Pariser 1,5-Grad-Ziel erreichen kann…
• Vorreiter und Vorbild beim Klimaschutz in Kuppenheim zu werden und unverzüglich einen Grundsatzbeschluss zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2030 zu verabschieden.
• Ein neues, transparentes Klimaschutzprogramm zur Klimaneutralität 2030 mit einem überprüfbaren Reduktionspfad für Kuppenheim unverzüglich auf den Weg zu bringen.
Der Antrag wurde bereits vor Einreichung der Unterschriften aus formalen Gründen vom Gemeinderat abgelehnt.
Warum Klimaneutralität bis 2030, reicht nicht auch noch später aus?
Der IPCC-Bericht von August 2021 stellt erneut und unmissverständlich klar, dass wir bereits bis 2030 mit über 50%iger Wahrscheinlichkeit die 1,5-Grad-Celsius-Grenze überschritten haben werden, wie die folgende Grafik zeigt (Quelle: www.showyourbudgets.org) …
Das bedeutet, dass Deutschland -und damit auch Kuppenheim- als absolutes Minimalziel bis 2030 Klimaneutralität erreichen muß – dann besteht noch eine 50:50 Chance, das 1,5 Grad-Ziel von Paris zu erreichen. Wenn man im besten Fall noch eine Wahrscheinlichkeit von 66% erreichen will, müßten wir in Deutschland bis 2026 bereits Klimaneutralität erreichen.
Machen denn 1,5 Grad einen so großen Unterschied zu 2 Grad Celsius? Hier eine gute Grafik dazu.
Wir hören öfter: Welche konkreten Massnahmen sind sinnvoll? Kuppenheim liegt doch an der Autobahn und kann diese CO2-Emissionen gar nicht beeinflussen? Sind das nicht nur Absichtserklärungen oder setzt schon jemand konkrete Massnahmen um? …
Hier lohnt z.B. ein Blick auf Soest: Auch an einer Autobahn gelegen, wollte die Stadt erst 2035 klimaneutral werden, jetzt soll es bereits 2030 soweit sein. Im Juni 2020 hatte der Rat einen Katalog an Sofortmaßnahmen für den Klimaschutz auf den Weg gebracht. Weitere Maßnahmen aus dem Masterplan sind bereits in der Umsetzung. Erste Massnahme ist das 2000-Dächer-Programm bis 2030. Das Förderprogramm zur Photovoltaik ist am 03. Mai 2021 gestartet. Hier der 10-Punkte-Plan von Soest zum Überblick:
1) Bürger*innen kontinuierlich INFORMIEREN – SENSIBILISIEREN – MOTIVIEREN 2) Kein Erdgasnetz in Neubaugebieten 3) Energetische Sanierung fördern und Austausch aller Ölheizungen bis 2030 4) Elektrifizierung der Wärmeversorgung (Wärmepumpen) 5) Sukzessiver Ausbau erneuerbarer Wärmenetze 6) Solaroffensive zur Nutzbarmachung des technischen Potenzials 7) Akzeptanz für Windkraft schaffen und Projekte umsetzen 8) Verkehr vermeiden und verlagern 9) Elektrifizierung des Verkehrs vorantreiben 10) Öffentliche Gebäude als Vorbild (Energieversorgung und Sanierung)
Und hier noch ein Blick auf Saerbeck, 9000 Einwohner, Klimaschutzkonzept seit 2009, klimaneutral bis spätestens 2030. Produziert jetzt schon weit mehr erneuerbare Energie als es verbraucht, hat seinen CO2-Fußabdruck von 9 auf 5,5 Tonnen fast halbiert, «Gold» beim European Energy Award, ….
Was denn nun: Kuppenheim 2026 oder 2035, 2050 oder 2070 klimaneutral machen?
Das hängt alleine von der Stärke der Maßnahmen ab. Kuppenheim bewegt sich mit seinem aktuell gültigen RegioEnergie-Klimaschutzkonzept auf ein Ziel jenseits des 3-Grad-Pfades zu – in den wahrscheinlichsten Szenarien würde Kuppenheim erst 2050-2070 Klimaneutralität erreichen …
Falls das Zielszenario erreicht wird: 2030: 33% Reduktion, bei linearer Reduktion 2040: 66%, 2050: 99%. Falls nur das Referenzszenario erreicht wird: 2030:-20%, 2040:-40%, 2050:-60%, 2060:-80%, 2070: -100%. Seit 2017 hat Kuppenheim noch keine Zahlen zur bisher erreichten THG-Reduktion veröffentlicht, deshalb wissen wir nicht, welches Szenario wahrscheinlicher ist.
Auch Kuppenheim4Future wird inzwischen von Germanzero unterstützt und wir sind zuversichtlich, unser Ziel «Kuppenheim:Klimaneutral2030» gemeinsam zu erreichen.